broz und Salz

Warum schenken wir zum Einzug Brot und Salz?

Salz und Brot, den beiden Urspeisen der Menschheit, wurden seit frühester Zeit in beinahe allen Kulturkreisen bestimmte magische Eigenschaften zugesprochen. Das Brot wurde als kraftspendender Stoff geschätzt, dem Salz wurde v. a. in seiner Funktion als konservierender, vor Verwesung und Verfall bewahrender Stoff größte Verehrung entgegengebracht. Zusammen galten beide den Menschen als sichere Abwehrmittel gegen üblen Zauber und Verwünschungen böser Geister, Dämonen, Hexen oder des Teufels selbst.

Brot und Salz gelten als Zeichen der Zugehörigkeit zwischen Menschen oder als Symbol der Güte und Gastfreundschaft. Brot und Salz mit einem Mitmenschen zu teilen hieß stets ihn zu einem gemeinschaftsstiftenden, verbindenden Mahl zu laden, sein Wohlwollen oder seine Freundschaft anzustreben. Auch heute noch werden beim Einzug in ein neues Heim von den Gästen eigens für diesen Anlaß gebackenes Brot und Salz als Segensspender angeboten, die den neuen Bewohnern Reichtum, Fruchtbarkeit und Gesundheit bescheren sollen.

Auch bei Hochzeiten werden Brot und Salz gereicht, in der Hoffnung, die Heirat werde ein immerwährendes Band zwischen den Eheleuten stiften. Bereits in der Bibel werden Bündnisse, auf deren ewig andauernden Bestand man hoffte, als "Salzbündnisse" bezeichnet. Darüber hinaus findet sich eine Vielzahl regional verschiedener Volksbräuche, die sich auf die beschützende und kräftigende Wirkung von Brot und Salz beziehen. So werden beispielsweise Brot und Salz im Stall aufgehängt, um Tiere und Menschen vor Krankheiten und Seuchen zu schützen. In Gegenden Norddeutschlands und Böhmens war es üblich, Säuglingen vor der Taufe Brot und Salz in die Windeln zu legen. Und im rumänischen Siebenbürgen fand Brot und Salz sowohl als Abwehr gegen Wetterdämonen, wie auch gegen bösartige Hunde Verwendung. In der Volksmedizin wurden Brot und Salz fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. In einer ganzen Reihe von Volkssagen und -märchen verdanken die Helden ihre Rettung vor Drachen, Geistern und Hexen oftmals den Salz und Brot zugeschriebenen magischen Eigenschaften.

Quelle: www.museum-brotkultur.de

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